“Tabaluga und die Zeichen der Zeit” – Die Zeit hält nur in Träumen an

Das wurde auch Zeit, Tabaluga ist wieder da!

Am 13.10.2012 um 20.00 Uhr war in Hamburg, in der O2 World, die 3. Show vom Rockmärchen “Tabaluga und die Zeichen der Zeit”. Die Halle füllte sich schnell und alle warteten gespannt.

Doch zunächst: auch wenn eigentlich jeder wissen sollte, wer Tabaluga ist, hier noch einmal eine ganz kurze Zusammenfassung: Tabaluga ist ein kleiner, grüner Drache der von Peter Maffay, Rolf Zuckowski, Gregor Rottschalk und Helme Heine „geschaffen wurde“. Er lebt mit seinen Freunden zusammen in Grünland. Der neugierige Drache möchte alles wissen und erlebt immer neue Geschichten. Als er seine seine Eisprinzessin Lilli traf, fand er sein Glück, das er auchso gleich verschenkte. Nun macht er sich auf die Suche nach den Zeichen der Zeit…

 

In diesem letzten Teil des Rockmärchens versucht Tabaluga die Zeichen der Zeit zu verstehen. Zu Beginn des Stückes zerstört der Magier (Rufus Beck) aus Versehen einen Wecker und Tabaluga (Sophia Schönert) glaubt nun, die Zeit würde stehen bleiben. Also macht sich der kleine Drache auf die Suche nach der Zeit. Auf seiner Reise begegnet er vielen verschiedenen Charakteren darunter dem Tod (Jörn Knebel), im Traum seinem verstorbenen Vater Tyrion (gesungen von Peter Maffay), der Kameliendame (Uwe Ochsenknecht), dem Zeitverschwender (Kader Kesek), dem Kuckuck (Sasha), seinem geliebten Feind Arktos (Heinz Hönig) und natürlich vielen anderen. Seine Reise führt ihn an die verschiedensten Orte und doch wird er nirgends fündig. Zwischen den verschiedenen Szenen taucht immer wieder die Zeit, in Gestalt einer weiblichen Balletttänzerin (Katharina Deschler) auf. Diese Figur ähnelt Lilli (Mandy Capristo) und Tabaluga denkt an die schöne Zeit mit ihr zurück. Schließlich wird sein größter Wunsch wahr, er darf noch einmal mit seiner Eisprinzessin tanzen.

Peter Maffay (rechts) steht natürlich auch selbst singend und Gitarre spielend auf der Bühne. Seine Stimme ist einmalig, hat einen riesen Wiedererkennungswert und beschafft allen Zuhörern eine Gänsehaut. Doch auch ein paar seiner Bandmitglieder schlüpften bei dieser Show in andere Rollen.

Betram Engel (links) ist bei dieser Tour nicht nur Schlagzeuger und Gitarrist, er übernimmt zusätzlich den Gesangspart von Arktos.

Auch Peter Keller (rechts) rockt nicht nur an der Gitarre, sondern spielt und singt auf der Bühne den König. Neben ihm, Pascal Kravetz, der zudem Gitarre und Akkordeon spielt.

Ken Taylor ist der Bassist der Band, Carl Carlton spielt Gitarre und Jean-Jacques Kravetz ist wie immer am Piano. Diese Band harmoniert auf der Bühne!

Peter hat mit seiner prominenten Unterstützung eine perfekte Wahl getroffen. Das Duett zwischen ihm und Rea Garvey (links) kam super an. Rea zieht mit seiner Stimme die Zuschauer in seinen Bann und macht seine Sache richtig gut, obwohl es sehr schade ist, dass er nur so kurz auf der Bühne steht. Ebenso wie der Kuckuck. Diese Rolle ist ideal geeignet für einen Sänger wie Sasha (rechts). Der Song ist schnell und passt wunderbar zu seiner Stimme. Allerdings ist dieser Song aus der vorherigen Tabalugatour, wie auch schon der Song “Dafür sind Freunde da”, den Rea und Peter zusammen singen. Aber das ist überhaupt nicht weiter schlimm. Es sind beides schöne Lieder und man hört sie gerne ein zweites Mal, vor allem mit dieser Besetzung. Uwe Ochsenknecht (links) als Kameliendame… Das Publikum ist völlig ausgeflippt, zurecht. Uwe ist einer der wohl größten Schauspieler, er kann sich in jede Rolle einfinden und genau das hat er bewiesen. In seinem knappen Oberteil ließ er die Hüften kreisen und ging komplett in seiner Rolle auf. Ein wahnsinnig toller Mann. Auch gesanglich war sein Auftritt bemerkenswert. Schade nur, dass der Akzent, den er auf der Bühne hat, sehr an die Silberfüchsin aus dem letzten Stück “Tabaluga und das verschenkte Glück” erinnert. Mit einem Anderen wäre sein Auftritt 100% noch perfekter gewesen. Welcher Auftritt an dieser Stelle tadellos war, ist der des Arktos. Heinz Hönig (rechts) lebt diese Rolle. Es gibt auch keinen anderen, er IST Arktos! Heinz spielt diese Rolle mit soviel Herz, der Zuschauer kann diesem Schneemann gar nicht böse sein, egal wie er versucht Tabaluga hereinzulegen. Und wenn selbst Tabaluga ihn auf der Bühne seinen “geliebten Feind” nennt, dann muss man den eisigen Kerl einfach gern haben. Doch nun vom Schneemann zur Eisprinzessin, Lilli, Mandy Capristo (links). Viele kennen sie noch aus der Band “Monrose”, hat leider auch nur einen kurzen Auftritt. Sie kommt auf die Bühne, singt ihr Lied, tanzt mit Tabaluga und Peter und dann ist sie auch schon wieder weg. Das war eigentlich sehr überraschend, weil viel Werbung mit ihr gemacht worden ist, dass sie als Hauptdarstellerin Lilli auf der Bühne zu sehen sein wird. Ihr Auftritt war klasse. Sie hat eine unglaublich powervolle Stimme und sieht in ihrem weißen Kleid richtig gut aus. Es ist dasselbe Outfit, welches auch die Zeit trägt. In unterschiedlichen Abständen kommt eine, in weiß gekleidete, Balletttänzerin auf die Bühne und tanzt im Schneinwerferlicht. Während sie sich bewegt bleibt jeder Charakter auf der Bühne stehen, bis auf Tabaluga. Der kann sich nach wie vor bewegen. Diese Ballerina, Katharina Deschler, ist eine bewundernswete Tänzerin. Ihre Haltung ist der Wahnsinn und die Art und Weise, wie sie sich bewegt, ist atemberaubend. Sie hat das gesamte Publikum verzaubert. Wichtigster Bestandteil der Tabalugacast ist natürlich Rufus Beck (rechts), der Magier. Er begleitet Tabaluga schon von der Geburt an. Er steht ihm zur Seite und hilft ihm, wenn er in Not ist. Normalerweise führt er durch das Stück, aber bei dieser Tour ist es anders. Das Stück erklärt sich von selbst. Er muss gar nicht mehr vor jedem Lied etwas sagen, wodurch seine Rolle aber auch kürzer wirkt. Dieses Mal ist er nicht der “Leitfaden”. Das fehlte schon ein wenig, da man sich sowohl bei “Tabaluga und Lilli”, als auch bei “Tabaluga und das verschenkte Glück” immer auf seine Auftritte freute. Nun hatte er ziemlich wenig Text – gesungen hat er im Grunde genommen auch nicht, was wirklich schade ist. Zu guter Letzt, das Ensemble. Was die Menschen auf der Bühne leisten ist einen großen Applaus wert. Sie beweisen ihr Können in Tanz und Akrobatik mit Leichtigkeit. Alle funktionieren miteinander und jeder schlüpft in unterschiedliche Rollen. Mal sind sie Untertanen von Arktos, ein anderes Mal Freunde von Tabaluga… Die Choreografien sind besonders gelungen. Egal ob die vom “gutgelaunten Fremden”, vom “Kuckuck” oder “die Eintagsfliege”. Alle sind beeindruckend, aber die beste Choreo ist für mich persönlich tatsächlich die vom Zeitverschwender Kader Kesek. Während er seinen Song rappt, tanzt das Ensemble eine unglaubliche Hip Hop Choreografie. Dafür hohen Respekt.

Also Leute, man verschwendet seine Zeit auf keinen Fall, wenn man sich diese Show ansieht. Ich kann nur jedem empfehlen, sich das letzte Abenteuer vom kleinen Tabaluga anzusehen. Es lohnt sich. Die Geschichte ist für jeden verständlich, sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene. Das Einzige, was jeder benötigt ist ein wenig Fantasie. Das Stück war für mich nicht ganz so schön wie “Tabaluga und das verschenkte Glück”, aber das bleibt ja auch Geschmackssache. Die Songs sind typische Peter Maffay-Lieder und für jeden, der die CD gut findet, gibt es noch kleine Überraschungen auf der Tour. Es werden noch ein paar weitere Songs gespielt, die sich nicht auf der CD befinden. Also worauf wartet ihr? Begleitet den kleinen Drachen und seine Freunde ein letztes Mal und macht euch mit ihm auf die Suche nach den Zeichen der Zeit.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Publizistik abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.