Ein Märchen so alt wie die Zeit – Die Schöne und das Biest gastiert für kurze Zeit in Köln

Foto: Stefan Malzkorn

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Ein Märchen so alt wie die Zeit – Die Schöne und das Biest gastiert für kurze Zeit in Köln

Noch bevor in wenigen Wochen “Bodyguard” im Musical Dome in Köln Deutschland-Premiere feiert, lockte uns “Disney’s Die Schöne und das Biest” am 20.09.15 zur Matineevorstellung in den modernen Theaterbau in Sichtweite des Doms.

Die unzählige Male verfilmte und aufgeführte Geschichte ist vermutlich jedem ein Begriff: Die junge Belle gerät in die Fänge eines verfluchten Prinzen, der – sollte seine Liebe nicht erwidert werden – für immer dazu verdammt ist, ein fürchterliches Biest zu bleiben. Mit der Musik von Alan Menken, die bereits in der Disney-Verfilmung von 1991 gehört werden konnte und den Texten von Tim Rice wurde so diese Geschichte um Schein und Sein und der Frage, wer denn nun das wahre Monster ist – Jäger oder Gejagter – ein weiteres Mal erzählt.

Gleich zu Beginn wurde Kennern klar, dass dies um einiges näher an der Original-Broadway-Inszenierung gehalten sein würde, als es beispielsweise vor einigen Jahren noch zum Beispiel in Stuttgart der Fall war. Optisch und gesanglich war die Vorführung ansprechend inszeniert und wurde begleitet von einem großen und beeindruckenden Orchester, das vor allem mit der guten Akustik im Musical Dome funktionierte.

Ein großes Manko war dann jedoch die Aussprache der nahezu gänzlich ungarisch besetzten Darstellerinnen und Darstellern in den zahlreichen Zwischen- und Sprechszenen. Wo man die Hauptdarsteller Zsolt Homonnay (Biest), Nikolett Fúredi (Belle) und Lilly Polyák (Madame Pottine) noch recht flüssig verstand, wurde es bei Agota Sirnénfalvy (Dame de la Grand Bouche) und – leider – Marcell Mayer (Tassilo) immer schwieriger, der schönen Handlung zu folgen.

Gerade bei dem Kinderdarsteller Marcell Mayer – der gesanglich und choreographisch eine ausgesprochen gute Leistung für sein zartes Alter bot – war dies äußerst schade, da Tassilo eine Rolle ist, die das Publikum – ob nun auf der Bühne oder im besagten Film – durch seine Kindlichkeit und Niedlichkeit berührt.

In den weiteren Rollen konnte man einen kernigen Attila Németh als Gaston, Balázs Angler als charmanten Kerzenständer Lumiere und Gergó Aczél als verpeilt verschrobenen Maurice erleben.

Alles in allem war die Vorstellung gesanglich und optisch solide. Besonders gut war die Verwandlungsszene am Ende inszeniert, da gerade diese bei einigen (anderen) Produktionen – leider – nur aus einem Kleidungswechsel im Bühnennebel besteht.

Die Produktion ist noch bis zum 27.09.2015 in Köln zu sehen, ehe sie ab dem 25.11.2015 im Musical Theater Basel fortgeführt wird.

Infos gibt es HIER

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