Bad, bizarre and bloody brilliant!

Rocky Horror Show Rob Fowler

Dieser Werbeslogan mit dem zur Zeit für die Tour von Rocky Horror Show geworben wird, sagt eigentlich alles. MFJ war bei der ersten Aufführung in Stuttgart am 02.09.2011 in der Liederhalle.

Die Geschichte dürfte den meisten bestens bekannt sein, daher nur eine kleine Zusammenfassung:

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Das junge, frischverlobte Paar Brad Majors und Janet Weiss befinden sich auf dem Weg zu einem Freund, als sie wegen einer Autopanne auf einer einsamen Landstraße liegen bleiben. Durch den Regen finden sie den Weg zu einem nahe gelegenen Schloss. Janet und Brad hoffen, dort telefonieren zu können. Doch diese Hoffnung ist schnell vergessen, denn vor dem jungen Paar eröffnet sich lüsternder Abgrund, als sie den Herren des Schlosses, Frank’n’Furter kennenlernen.

Fangen wir mal mit dem Highlight der Show an. Rob Morton Fowler als Frank’n’Furter – da genügt eigentlich ein Wort: genial! Er konnte mich auf voller Linie überzeugen, da gab es einfach nichts zu meckern. Als Zuschauer fühlt man richtig, wie viel Spaß ihm diese Rolle macht und er kann sich auch in Strapsen sehen lassen.

Rocky Horror Show Rob FowlerAber auch rund um Frank’n’Furter brauchen sich die anderen Mitglieder der Cast nicht verstecken. Daisy Wood-Davis und Jon Hawkins als Janet und Brad haben die Sympathien auf ihrer Seite, entdeckt man doch zusammen mit eigentlich schüchternen Paar dessen dunkle Seite. Die beiden bringen das wunderbar charmant rüber und schauspielerisch wirken sie sehr authentisch.

Djalenga Scott als Magenta/Usherette, Matthew McKenna als Riff Raff, Kerry Winter als Columbia, Sam Cassidy als Rocky (seeehr nett anzusehen) und Sean Kingsley als Dr. Scott konnten sowohl darstellerisch als auch stimmlich in jeder Hinsicht überzeugen. Auch hier gibt es einfach nichts zu kritisieren.

Klaus Nierhoff als Erzähler ist dem Publikum aus Serien wie Alarm für Cobra 11 oder Der Alte bekannt. Mit seiner sehr sympathischen Art hilft er den Erstzuschauern durch das Stück. Das ist auch dringend nötig, da alle Dialoge ebenfalls auf Englisch sind.

Ebenfalls glänzt das komplette Ensemble durch seine Spielfreude und auch hier macht es Riesenspaß zuzusehen.

Die Kostüme sind etwas bizarr, aber nichts anderes erwartet man bei der Rocky Horror Show. Auf jeden Fall kommt beim Betrachten niemals Langeweile auf, und es gibt immer wieder nette Details zu Entdecken.

Rocky Horror Show Rob FowlerBesondere Beachtung haben ebenfalls das Lichtdesign und die Band verdient. Die Beleuchtung der Bühne war immer passend und des Öfteren ein Eyecatcher. Die Band, bestehend aus Jeff Frohner, Hans Christian Petzoldt, Matthias Jahner, Dennis Hormes, Robert Lindemann und Richy Denis hat das Haus richtig gerockt, großes Kompliment.

Der einzige Kritikpunkt, der mir einfallen mag, ist der Ton und die Verständlichkeit an sich. Diese Erfahrungen wurden allerdings in der Liederhalle schon des Öfteren festgestellt, deshalb kann man annehmen, dass dies an der Örtlichkeit, dem Hegelsaal, liegt. Bedauerlich, denn bei den englischen Dialogen fällt es doch immer wieder schwer zu folgen, denn auch wenn der Zuschauer nicht ganze 100 % versteht, geht dennoch zu Vieles unter.

Fazit: Wer noch keine Karten hat, schnell kaufen. Es lohnt sich und man verbringt einen wunderbar unterhaltsamen, etwas anderen Musicalabend.

Daniela Smoczynski, 05.09.2011, Fotos: D. Smoczynski

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