We will rock you Premiere in Stuttgart

Ich glaub ich bin auf dem falschen Planeten…. Wenn auf e.bay der „alte Holzmichl“ mit „Geil“-ileo  auf Brautschau  geht, steht eines fest: alles Gaga bei (der) Queen! … Alles klar, weshalb hier die Burger flogen…!

Press Call:

Wenige Stunden vor der Medienpremiere, einen Tag vor der Premiere am 12.11.08, lädt das Apollo Theater um 14.00 Uhr zum sogenannten Press Call ein. Fünf ausgewählte Szenen aus WWRY wurden auf der Bühne zum Besten gegeben. Gespannt warteten etwa 50 Journalisten auf die ersten Szenen. Mit „Radio Gaga“ begann eine sehr viel versprechende Performance, gefolgt von „Kind of Magic“ , „Who wants to live forever“, „I want it all“ und letztlich „We will rock you“. Anerkennend applaudierte die Presse zu den einzelnen Szenen. Hier scheint sich tatsächlich eine ganz große Show für Stuttgart aufzutun. Man darf sehr gespannt sein.

Die komplette Firstcast präsentierte hochmotiviert und konzentriert die Szenenabfolge. Schon hier wurde deutlich, dass Alex Melcher als Galileo und Brigitte Oelke als Killer Queen gesanglich, sowie schauspielerisch hervorstachen. Mit Rahel A.-J. Fischer als Ozzy, sowie David Michael Johnson als Brit wurden weitere Glanzlichter der Cast beigemischt. Jessica Kessler ist Musicalkennern absolut keine Unbekannte, außerdem hat sie die Rolle der Scaramouche bereits in Wien verkörpert. Alexander Brugnara als Doc und Jon Agar als Khashoggi komplettieren die Hautrollenriege. Nach einer etwa einstündigen Präsentation standen die Darsteller für Fotos und kurze Interviews  der Presse im Theaterfoyer zur Verfügung.

DIE PREMIERE

1200 geladene Gäste und Prominente folgten dem einstigen  Schlachtruf von Queen – „We will rock you“. Rocker wie Thomas Godoy oder Tobias Regner durften an dieser Stelle natürlich nicht fehlen. Aber auch Promis wie  Leith Al Deen, Monrose, Jule Neigel, Loona, Ross Antony oder Gerhard Mayer-Vorfelder flanierten gut gelaunt auf dem schwarzen Teppich entlang … Auch die Kollegen aus dem Musicalbiz erschienen zahlreich.

An diesem 13. November 2008 rockte das Apollo Theater in Stuttgart schier die Sitze aus den Verankerungen. E-Gitarren Riffs und permanentes Stampfen und Klatschen schallte bis weit in die Eingangshalle hinein. Hier ging wahrlich der Punk ab. Es wurde anscheinend höchste Zeit, diese Rockshow live on stage nach Stuttgart zu holen. Schon einen Tag zuvor feierte das Stück euphorisch seine Vor- bzw. Medienpremiere. Standing Ovations, langanhaltende Jubelrufe sowie begeistertes Gejohle lassen darauf schließen, dass WWRY auch hier in Stuttgart nach dem erfolgreichen Longrunner „Mamma Mia“ wieder einen Dauerbrenner bekommen hat. Seit 2002 läuft das Musical in London vor permanent ausverkauftem Haus. Gute Voraussetzungen für Stuttgart also.

Zum Inhalt: Es ist das Jahr 2304. Die sogenannte Killer Queen regiert mit ihren Gaga-Cops auf dem Planeten e.bay. Deren Ziel ist es die Bohemians, die wahren Champions des Rock, zu unterdrücken und durch das Verbot der Nutzung von Musikinstrumenten diese Spezies vollkommen auszulöschen. Dies würde im Prinzip auch gelingen, wäre da nicht ein ungleiches-gleiches Teenager Pärchen, das sich findet und beschließt den Rock wieder auferstehen zu lassen. Ist das Ziel erst gesetzt, nimmt die groteske Geschichte von Scaramouche und Galileo Figaro seinen Lauf. 25 unvergessene Songs der legendären Rockgruppe Queen werden in die Geschichte eingebunden und fügten sich am Ende zu diesem Rockspektakel zusammen.

Ob die Geschichte selbst anspricht oder nicht sei jedem Zuschauer selbst unterlassen. Das Publikum findet es gut, es reagiert indem es lacht und applaudiert, die Stimmung könnte nicht hervorragender sein. Es reihen sich zahlreiche „Witze“ aneinander. Die teils sehr langen Monologe ließen das Stück an manchen Stellen recht langatmig erscheinen, doch der Saal erwachte aus der kurzfristigen Lethargie, sobald die ersten Töne eines legendären Songs erklangen.

Die schauspielerische Leistung der Protagonisten kann sich sehen lassen. Wünschte man Kashoggi vielleicht hier und da etwas mehr Ausdruckkraft so gaben sie letztlich alle ihr Bestes um eine gelungene Show zu präsentieren. Mit schauspielerischer Disziplin brillierten Galileo allen voran, gefolgt von Ozzy und Brit besonders. Etwas mehr Bissigkeit könnte die Killerqueen, alias Brigitte Oelke, gebrauchen. Ihr Zynismus und ihre Zielstrebigkeit die Musikinstrumente zu verbannen würden durchaus eine gewaltige Portion an Härte mehr vertragen. Gesanglich kann die Powerstimme überzeugen. Schade, dass die Musik oft sehr laut aufgedreht war, so hatte mancher Darsteller, der überzeugend sang trotzdem Schwierigkeiten gegen diese Dezibel anzukommen.

Besonders auffällig war dies bei Alex Melcher, alias Galileo, der über ein hervorragendes Rocktimbre mit viel Power verfügt. Seine Stimme ist im Prinzip gegen jede Lautstärke gewachsen. Doch auch seine Stimme musste an manchen Stellen kapitulieren. Das ist sehr bedauerlich. Hier sollte die Tontechnik auf jeden Fall noch an der Einstellung der Solomikros arbeiten. Zeit ist ja nun genug nach dieser Premiere. Sein Schauspiel lässt keine Wünsche offen. Ob als stotternder Junge oder sanfter Liebhaber, als Rebell oder am Ende als extrovertierter Rocker, er bringt seine Wandlung im Stück überzeugen rüber. Seine Stimme kann nicht getoppt werden. Für uns DER perfekte Galileo.

Jessica Kessler als Scaramouche an seiner Seite ist seine Bühnenpartnerin. Naiv, zickig witzig und rotzfrech zeigt sie ihre Rolle. Dem Publikum gefällt es. Ihre schnöde Art kommt an, auch ihr Gesang kann sich hören lassen. Melcher und Kessler harmonieren. Eine tolle und vor allem rundum überzeugende Leistung.

Das Ensemble macht seine Sache gut. Es bringt Schwung und Stimmung auf die Bühne. Etwas deutlicheren Wert könnte man auf die Ausführung in Bezug auf die Choreografie legen. Gerade bei Rockmusik ist eine absolute Bewegungssynchronität erforderlich. Die harten Beats und schnellen Tempiwechsel ließen das Taktgefühl des ein- oder anderen Tänzers etwas ins Stocken geraten.

Eine aufwändige Bühnenshow mit massenhaften Effekten lassen Stimmung wie auf einem Rockkonzert aufkommen. Zahlreiche Lichteffekte, Discokugeln und Spots stellen die Protagonisten gekonnt ins Licht. Unterstrichen wird die Show durch großflächige Projektionsflächen, auf denen schrille und bunte Animationen gezeigt werden. Schade, dass auf einen gigantischen Effekt verzichtet wurde, der in anderen Ländern DAS Staunen des Publikums erntet: die Szene wenn die Killer Queen mit Doc hoch in der Luft auf einem beinahe 20m breiten Hebebühnenarm direkt über den Köpfen des Publikums dreht und schwebt. Man mag vermutlich aus Sicherheitsgründen in Deutschland darauf verzichtet haben. Also drehen sie sich „nur“ über der Bühne. Aber wirklich zu einem Abbruch des Effektes führt dies nicht.

Am Ende ist zu sagen, wer einen sehr unterhaltsamen Abend, eine rockige Show, mit tollen Songs von Queen erleben möchte, der muss WWRY ansehen. Überzeugende Darsteller, rundum interessante Stimmen und ansehnliche Kostüme garantieren einen gelungenen Abend. MFJ wünscht an dieser Stelle viel Erfolg und fordert die Leser auf, sich einfach mal rocken zu lassen.

Marina C. Bunk, RD und KD, 16.11.08

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